Dienstag, 31. Oktober 2017

Benutzerfreundlichkeit einer Webseite

Bevor eine Webseite vermarktet wird, müssen verschiedene Tests durchgeführt werden, um zu sehen, ob eine Webseite bestimmten Anforderungen genügt. 

Einer davon ist der Usability Check.


In diesem Test prüft man, die Benutzerfreundlichkeit der Seite.

Es gibt verschieden Varianten dieses Testes:

  • Expertenbasierte Usability-Evaluationen
  • On-Site-Befragungen (inkl. Benchmarking)
  • Abbrecheranalysen mit Hilfe von Nutzerverfolgungs-Werkzeugen und (eventbezogene) On-Site-Befragungen
  • Konzept-/Design-Tests (on- und offline)
  • Online-Usability-Tests über taskbasierte Online-Befragungen und Tracking des Klickverhaltens.


Grundsätzlich sind folgende Punkte wichtig:


Wahrnehmung


Hier ist es wichtig, Informationen gut zu strukturiere, damit der Besucher wichtige Punkte sofort mit den Augen erfassen kann.

Grafiken sollten zum Inhalt hinleiten und können auch gezielt dafür eingesetzt werden, die Webseite ansprechend zu gestalten.

Im Schnitt können wir drei bis fünf Einheiten im Kurzzeitgedächtnis speichern, deshalb sollte die Anzahl der Informationen in einer Leseeinheit nicht höher sein.

Aufmerksamkeit


Intensive Farben, starke Kontraste, scharfe Konturen sowie komplexe Formen und Elemente die eine intellektuelle Auseinandersetzung anregen.

Augenfreundlich und angenehm sind dagegen große Flächen, Pastelltöne sowie gedeckte, gebrochene oder abgedunkelte Farben. 

Besondere „Eye Catcher“ sind hochgesättigtes Rot und Warnfarben wie Schwarz und Gelb, Animationen, Gesichter, Augen, das Kindchenschema oder sexuelle Darstellungen.

Treten zu viele dieser die Aufmerksamkeit anregenden Elemente auf, wirken sie wieder ablenkend.

Falls man die Seite durch Werbung finanziert hat, sollte sie gut platziert sein, damit sie wahrgenommen wird, aber nicht stört und ablenkt.


Erster Eindruck


Wenn der Besucher die Seite aufmacht, schaut er erst einmal, was die Seite bietet. So ist er noch nicht aufmerksam, sondern scannt die Seite grob durch und erfasst so 50% des Inhaltes.

Um ihn danach nicht zu belasten, muss man die Seite lesefreundlich gestalten.

Überschriften sollten den Inhalt zusammenfassen, aber keine Ironie oder Wortspiele enthalten. Wichtige Wörter sollten am Anfang der Zeile stehen, aber nicht jede Zeile sollte mit demselben Wort beginnen. Es ist auch gut, wenn Schlüsselbegriffe, an die der Besucher gewohnt ist, herausstechen.

Es sollten keine Werbetexte verfasst werden, die die Bedürfnisse des Nutzers nicht befriedigen. Der Besucher möchte sich entweder informieren, etwas kaufen oder unterhalten werden. Alles andere empfindet er als anstrengend, weil er nicht das findet, was er sucht.

Lesbarkeit


Hat man den Kunden durch den ersten Eindruck gefangen, muß man die Seite so gestalten, dass er sie gut lesen kann.

Zur Erhöhung der Leserlichkeit tragen viele Einzelelemente bei.

  • Kontrast zwischen Text und Hintergrund: 
  • Den besten Kontrast bietet schwarze Schrift auf weißem Grund.
  • Hintergründe sollten einfarbig sein, nicht ablenken oder nur dezente Muster haben.
  • Statischer Text (kein Blinken oder Ändern der Größe)
  • serifenlose Schriften besonders bei kleinen Texten (Verdana, Arial)
  • Hervorhebungen im Text wie Unterstreichungen und Großschreibung ganzer Worte sparsam verwenden


Systemstatus


Der Systemstatus muß immer gut sichtbar sein auf der Webseite. 

Der Benutzer muß wissen, ob er eingelogged ist und soll auch wissen, welcher Betrag sich in seinem Einkaufskorb befindet, falls die Webseite ein Webshop ist.


Übereinstimmung mit der realen Welt


Der Dialog, der auf der Webseite entsteht sollte einem Dialog in der realen Welt entsprechen.

Benutzen Sie Worte und Begriffe, die sie in einem realen Gespräch benutzen würden.

Stellen Sie sich vor, sie seien Verkäufer in einem realen Geschäft. Sie würden den Kunden nie mit Fachbegriffen ansprechen, die er nicht versteht, sondern sie würden Begriffe wählen, die seinem Wortschatz entsprechen.

Genauso sollten sie die Texte auf der Webseite verfassen, stellen Sie sich den Kunden bildlich vor und sprechen Sie ihn durch die Texte so an, als käme er in ein Geschäft herein.

Navegation innerhalb der Seite


Als erstes soll dem Benutzer überlassen werden, was er klick und wo er sich aufhält, ohne dass man direkt Einfluss darauf nimmt. 

Er weiß meistens was er sucht und unnötige Popups dabei behindern ihn in der Suche und er wird deshalb die Seite genervt schließen.

Falls er sich verklickt hat und aus Versehen eine Systemfunktion aufgemacht hat, so braucht er einen Abbruch-Knopf, mit der er die Funktion sofort abbrechen kann.

Übereinstimmung und Standards


Auch wenn viele Standards die man im Internet benutzt nicht niedergeschrieben sind, so existieren sie trotzdem.

Ein Standard ist zum Beispiel, wo man das Impressum und den Kontaktbereich platziert.

Wenn Sie die Standards die andere Webseiten benutzen anwenden, so haben Sie die Garantie dafür, dass der Kunde sich schnell auf ihre Webseite einlesen kann und auch mit ihnen Kontakt aufnimmt.
     

Fehlervermeidung



Besser als gute Fehlermeldungen ist ein sorgfältiges Design, das verhindert, dass ein Problem auftritt. 

Entfernen Sie fehleranfällige Bedingungen oder bauen sie eine Bestätigungsfunktion ein, damit der Benutzer möglichst wenige Fehler begeht. 

Informationen speichern statt merken


Minimieren Sie die geistige Beanspruchung des Benutzers, indem Sie Objekte, Aktionen und Optionen sichtbar machen, er soll sich auf der Seite entspannt und nicht gestresst fühlen. 

Der Benutzer sollte nicht dazu gezwungen werden, sich Informationen während des Besuches im Kopf merken zu müssen, so ist es besser, die Informationen zu speichern und sichtbar darzustellen, wie zum Beispiel ein Einkaufswagen oben in der Kopfzeile im Fall eines Shops. 

     

Flexibilität und Effizienz der Nutzung



Man versucht oft die Seite zu optimieren, damit sie schneller läuft, vergisst aber dabei den unerfahrenen Benutzer. 

So sollte die Seite so geschneidert sein, dass der erfahrene Benutzer sich schnell durch die gewünschten Funktionen durchklicken kann, der Anfänger aber auch damit zurecht kommt.
   
Ästhetisches und minimalistisches Design

 Dialoge sollten keine Informationen enthalten, die irrelevant oder selten erforderlich sind. 

Jede zusätzliche Information  in einem Dialog verdeckt die relevante Information und verringert ihre Sichtbarket.
   

Fehlermeldungen sollten in Klartext (keine Codes) ausgedrückt werden, genau das Problem angeben und konstruktiv eine Lösung vorschlagen.

Dokumentation



Der Benutzer sollte sich ohne Hilfe auf der Webseite zurechtfinden können.

Es ist aber sinnvoll, trotzdem einen Hilfebereich einzurichten, indem er einige wichtige Dinge nachlesen kann.

Im Hilfebereich ist es wichtig, die Fragestellungen genau zu definieren und Anzahl der Schritte, die der Benutzer durchführen muss, gering zu halten.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Suchmaschinenoptimierung

  Was versteht man unter Suchmaschinenoptimierung (SEO)   Mit dem Begriff Suchmaschinenoptimierung werden alle Aktivitäten bezeichnen, die...